Best Practice Event für Lean Management bei der Noventa AG – Artikel in der SAQ Zeitschrift «Management und Qualität»

Best Practice Event für Lean Management bei der Noventa AG – Artikel in der SAQ Zeitschrift «Management und Qualität»

Wir freuen uns gemeinsam mit SAQ (Swiss Association for Quality) einen erfolgreiches Best Practice Event durchgeführt zu haben. Wir öffneten wieder die Tore für begeisterte und interessierte Besucher zum Thema Lean Management. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für den spannenden Austausch und die vielen Diskussionen innerhalb der Vorträge, Werksführung und Pausen bedanken. Wer mehr zum Event oder zur Erfolgsgeschichte der Noventa AG erfahren möchte, kann sich gerne unter folgendem Link die Zeitschrift «Management und Qualität» der SAQ herunterladen. Unser Artikel befindet sich auf Seite 20/21.

Best Practice Event: Lean Management
Kostendruck, Produktionssystem und Mitarbeiterorientierung – diese Mottos stehen für den Erfolg der Noventa AG in Diepoldsau. Am Best Practice Event bei der Noventa konnten die Veranstaltungsteilnehmenden mehr darüber erfahren und viele Impulse mit nach Hause und in ihre Unternehmen tragen.

Die Noventa-Gruppe erwirtschaftet mit rund 500 Mitarbeitenden einen jährlichen Umsatz von rund CHF 80 Millionen. Das Tätigkeitsgebiet der Noventa AG (gegründet 1994) und der 2008 gegründeten Noventa (Thailand) Co., Ltd. ist: Design, Entwicklung und Herstellung kunststofftechnischer Komponenten, funktionaler Baugruppen und kompletter Produktsysteme. Die Noventa Tooling AG dagegen ist für die Konstruktion und Herstellung von Hochleistungs- Spritzgusswerkzeugen und die mechanische Bearbeitung von Präzisionsteilen zuständig. Für Beratung und Unterstützung auf den Gebieten Lean Management und Operational Excellence steht die Noventa Consulting AG.

Als erster Referent sprach Patrick Besserer, Mitglied der Geschäftsleitung der Noventa AG. Die Noventa Consulting AG wurde vertreten durch Julian Mundl, Max Stengele und Christoph Vogt.
Kundendruck als Antrieb «Ohne Kundendruck wären wir heute nicht da wo wir heute sind», meinte Patrick Besserer. Kundendruck heisst vor allem natürlich auch Kostendruck und den bekam Noventa ab 2003 besonders stark zu spüren. Während man zunächst auf externe Beratung zählte, wurde im Jahr 2006 die gruppeneigene Noventa Consulting AG gegründet, die heute primär bei Ihren eigenen Kunden ausserhalb der Noventa AG das Thema Lean Management einführt und umsetzt.

Kosten zu senken hiess für Noventa, das Produktionssystem grundlegend zu ändern, schlanker zu machen. Mit dem Programm «Fit in die Zukunft» wurde die Umstellung auf Lean
Management im Jahr 2004 eingeleitet und in der Folge sehr erfolgreich umgesetzt.

«Schlankmacher» Beim Lean Management geht es vor allem auch darum, Verschwendungsquellen zu eliminieren. TIMWOOD (Transport, Inventory, Motion, Waiting, Over-production, Over-engineering, Defects) steht für die sieben bekanntesten Verschwendungs-arten. Transportiert wird beispielsweise Rohmaterial, Werkstücke, Fertigprodukte, Werkzeuge oder Betriebsmittel. Bestände (Inventory) finden sich sowohl am Anfang als auch innerhalb und am Ende der Wertschöpfungskette. Bewegung (Motion) kann zum Beispiel das Reichen von Werkzeugen oder das Hinlangen zu unnötig weit entfernt angeordneten Komponenten als auch der Gang zur zentralen Werkzeugausgabe bedeuten. Warten (Waiting) ist der Zeitraum, während dessen keine Aktivität stattfindet und damit keine Wertschöpfung am Produkt vollzogen werden kann. Überproduktion (Over-production) ist immer dann vorhanden, wenn mehr produziert wird, als der Kunde bereit ist, aktuell abzunehmen. Dafür, wie diese Verschwendungen erfolgreich vermieden werden können, liefert Noventa ein überzeugendes Best Practice-Beispiel.

Die Arbeitsplätze in der Produktionsstätte der Noventa sind möglichst eng gehalten, alle benötigten Teile und Hilfsmittel haben ihren festen Platz und sind in Griffnähe. Keine Zeit wird mit suchen oder holen vergeudet. Angefangene Tätigkeiten werden nicht unterbrochen. Grosse Bestände innerhalb der Wertschöpfungskette werden vermieden. Für Nachschub muss nicht die an der Montagelinie tätige Person selber sorgen, er kommt sozusagen von selbst, Just in time. «Ist was weg, muss was hin», so Max Stengele. «Einstückfluss-Produktion» statt «Batch-Produktion»: Angefangene Tätigkeiten über mehrere Produktionsschritte hinweg nicht unterbrechen.

Einfach ausgedrückt: kein Mehrfachhandling im Prozess haben. Mitarbeiterorientierung Rückblickend betrachtet, so Patrick Besserer, habe man bei der Umstellung auf Lean zuerst zu wenig mitarbeiterorientiert gehandelt und zu wenig kommuniziert. Das hat sich dann massgeblich verändert. Heute gelten die vier Grundwerte «unternehmerisch», «gemeinsam», «begeistert» und «ehrlich».

Auf Basis dieser Grundwerte arbeiten sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter ständig daran, Ihren Arbeitsbereich gemäss der Lean Denkweise zu verbessern. Dazu werden beispielsweise regelmässig moderierte Kaizen-Workshops in allen Bereichen des Unternehmens durchgeführt, um den ständigen Wandel zum Alltag zu machen. Für Noventa heisst Lean Kultur gleich Veränderungskultur und das ist die Basis für Wettbewerbsfähigkeit am Standort Schweiz.

Download Link: Zeitschrift «Management und Qualität»